Und es wird noch heißer
In Seoul ist es heiß und schwül, was liegt da näher, als für eine Woche nach Taipeh zu fliegen, denn da ist es noch heißer und schwüler, sodass anschließend Seoul nichtmehr so heiß und schwül wirkt. Trick! Also die Sachen gepackt, viel braucht es tatsächlich nicht, denn es wird 24h lang kurze Hose und T-Shirt Wetter herrschen.
Statt von Incheon, hebt der Vogel vom Gimpo Flughafen ab. Für uns zum ersten Mal. Am Flughafen angekommen bestätigt sich, was vorher schon zu hören war. Der Flughafen ist groß und … leer. Leer auf eine gute Art, denn es gibt überall Sitzplätze und die Schlangen sind nicht wirklich welche. Der Pokemon-Flieger steht bereit, ein Glück. Man stelle sich mal ein Flugzeug im Digimon-Design vor….
Nach einem unspektakulären Flug laden wir ca. 2h 10min später am Flughafen in Taipeh. Auch hier befinden wir uns nicht am großen internationalen Flughafen, sondern am kleineren Songshan Airport. Es begrüßen uns 36c und der falsche, richtige Bus. Vorher kaufen wir noch eine Yoyo-Karte, denn damit kann in allen Nahverkehrsmitteln gezahlt werden. Nach einer Station verlassen wir den Bus wieder, irgendwie fährt er anders als gedacht. Glücklicherweise spendet uns eine Taiwanerin kurz wichtiges Internet und schon geht es weiter. Nach ca. 30min erreichen wir das Hotel/Hostel „We Come“. Von außen durchaus unspektakulär, von innen dafür aber umso besser. Das mit den Werten.
Wo Geld?
Da die Zimmer noch nicht fertig sind, geben wir kurz unsere Sachen ab und schleichen wieder nach draußen. Da am Flughafen kein Geldautomat die notwendigen New Taiwan Dollar ausspucken wollte, geht es direkt zum erstbesten 7/11, angeblich stehen da die flexibelsten Geldautomaten. 5 Minuten später haben wir unsere ersten New Taiwan Dollar abgehoben und es kann losgehen. Es geht bis auf die andere Straßenseite, denn da lächelt uns ein unscheinbares Café an. Glücksgriff, denn der japanisch geröstete Kaffee ist tip-top (143Polaris). Nach 1h Stunde geht es zurück zur Unterkunft, dass Zimmer ist bezugsbereit. Sachen rein, sieht gut aus und wieder raus, denn es gibt viel zu entdecken. Was direkt auffällt, anders als in Seoul wo jeder ein möglichst dickes Auto fährt, fahren in Taipeh die meisten Leute Motoroller. Bella Italia oder so.
Wir wandern durch die Dihua Old Street, hübsch, viele kleine Geschäft, ein zwei tempelartige Bauwerke, lädt zum rumstöbern ein. Von hier geht es weiter Richtung Yanping Riverside Park. Ähnlich wie in Seoul gibt es auch hier Platz für eine ganze Menge an Aktivitäten. Es wird Karaoke gesungen, Tennis gespielt, getanzt und mit dem Fahrrad gefahren. Nett. Dazu gibt es eine ganze Reihe an Fressbuden, was will man mehr. Auf einer Brücke stehen primär alte Männer mit Kameras, also direkt hin da. Der Blick ist ganz nett, aber naja, da geht sicher die Tage noch mehr.
Ein paar Mückenstiche später machen wir uns auf dem Weg zum Ningxia Nightmarket, quasi ein Markt, nur halt im Dunkeln und primär mit Essensständen ausgestattet. Wir wissen nicht wirklich was wir probieren sollen und entscheiden uns dann für …. Sugarcain Saft. Eine gewagte Wahl. Wir trinken ein paar Schlücke und zwei Tage später wandert die Flasche aus dem Kühlschrank in Richtung Abfall, war nicht so ganz unser Ding.
Tour de Food
Kleine Anspielung auf die Tour de France ,die wir uns jeden Abend zum runterkühlen gönnen. Außerdem haben wir für den zweiten Tage eine Food-Tour gebucht (Streetfood Phd). Morgens geht es aber zu erst in Richtung des Huashan 1914 Creative Parks, auf dem Weg dahin kommen wir an einem der Standorte von Simple Kaffee vorbei. Kurzer Check, ja, steht auf der selbst kuratierten Liste an zu besuchenden Cafés. Rein da, Espresso bestellt, Espresso getrunken, war sehr gut. Am Ende der Woche wird der Espresso Platz 1 der getrunkenen Espresso innehaben.
Anders als z.B. in Deutschland ist hier übrigens Pour Over/Filterkaffee König und nicht der Espresso. Dementsprechend gab es im Laufe der Woche auch eher Filterkaffee als Espressos, für > 3 Espressos hat es aber dennoch gereicht. Weiter geht es in den bereits genannten Park. Ganz nett zum herumspazieren und gucken, aber auch sehr auf kaufen kaufen kaufen ausgelegt. Allein wegen der Klimaanlagen in den Shops lohnt sich der Besuch dennoch. Wir spazieren ein wenig in der Gegend herum und landen am Ende im Café „Sweet Coffee“. Hier gibt es Filterkaffee aus Kenia – gut aber nicht weltbewegend, am Ende wird es nicht für einen Platz unter den Top 5 Cafés reichen.
Abend treffen wir uns mit Garen und lassen uns ein wenig durch die Geschichte Taiwans und verschiedene Kleinigkeiten führen. Neben dem obligatorischen Boba-Tee gibt es auch Kutteln, heißt hier aber anders, sieht dennoch genauso aus. Was direkt auffällt, es gibt Früchte und davon viele. Und das auch noch für wirklich wenig Geld. Das ist in Seoul definitiv anders. Am Ende sind wir gut vollgefuttert und rollen zurück zum Hostel.
Richtung Westen machen
Aufgewacht, aufgestanden, fertig gemacht, rausgegangen und kurz darauf stehen wir schon vor der „Sun Yat Sen Gedächtnishalle“. Es ist heiß und die weiße Farbe blendet. Schnell ein paar Fotos machen und ab ins Innere, denn hier herrschen dank Klimaanlage arktische Temperaturen. Wir gucken ein wenig rum, verschicken die ein oder andere Postkarte, es gibt ein Postamt und machen uns wieder auf den Weg, denn wir haben heute noch ein etwas weiter entferntes Ziel. Der Karte nach Endet die letzte Station der roten Bahnlinie gen Westen in Tamsui. Kurzer Stopp bei „Instil Coffee“ (nicht schlecht) und los geht es auf die ca. 40min lange Fahrt. Glücklicherweise findet fast die ganze Fahrt oberirdisch statt, sodass es ein bisschen was zu gucken gibt. Viel Grün. In Tamsui angekommen bewegen wir uns erstmal in Richtung der „Old Street“. Sieht zum einen hübsch aus, zum anderen soll es dort eine der Filialen von „Oolong Tea Project“ geben. Und siehe da, kurz darauf haben wir Milchtea und Oolong-Tee mit Zusatz in den Händen.
Wir spazieren ein wenig durch die Straßen und machen uns, leicht irritiert durch den deutschen Apfelstrudel, auf in Richtung Promenade. Langsam geht die See unter und taucht alles in warmes Licht, nett. Die Kamera wird gezückt und der Auslöser durchgedrückt, ein kleiner Regenbogen erscheint am Himmel. Läuft. Wir schlendern ein wenig am Wasser herum, finden, dass es schon ein wenig wie ein Ferienort am Wasser aussieht und sitzen kurz nach Sonnenuntergang wieder in der Bahn in Richtung Unterkunft. Schöner Ausflug, kann man machen.
Fazit nach drei Tagen
Taipeh ist tropischer und wärmer als Seoul. Dank Googlemaps (funktioniert in Seoul nicht) sehr gut zu navigieren und die Menschen sind sehr hilfsbereit, wenn man doch mal nicht weiter weiß. Alles ist günstiger als in Seoul und trotz fehlender Mülleimer ist es extrem sauber.
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