Tag 1 & 2 in Guilin: Warm hier!
Es wird mal wieder ein wenig Bahn gefahren. Wir verlassen Kunming und machen uns auf den Weg in Richtung Osten, Guilin wartet auf uns. Irgendwie hat keiner vorher so wirklich die Klimatabelle von Guilin studiert und so überrascht uns der Temperaturunterschied zu Kunming doch ein wenig. Waren es in Kunming am Ende angenehme 20 Grad bei lockerem Sonnenschein, gab es zwar letzteres in Guilin auch, dazu dann aber schweißtreibende 30 Grad und mehr. Ein wenig wie zurück in die Vergangenheit, zurück in die drückende Hitze des Sommers in Seoul. Eigentlich hatten wir das Kapitel gerade hinter uns gelassen. Naja, Revival. Die Bahnfahrt verläuft mal wieder unspektakuläre und effizient. Tickets wurden wie bisher auch vorher über trip.com gebucht und dann muss man eigentlich nur noch seinen Sitzplatz einnehmen. Die Fahrt dauert knapp 4h.
Nachdem wir uns ein wenig auf die im Sommer bereits erlebten Hitze-Survival-Skills zurückbesonnen haben, geht es raus in die Sonne und die fussläufig zu erreichenden Sehenswürdigkeiten von Guilin werden in Angriff genommen. Während der Fahrt mit dem DiDi vom Bahnhof zur Unterkunft, waren wir uns noch nicht so ganz sicher wo wir hier gelandet waren, aber es stellte sich heraus, dass der Bahnhof nur etwas weiter außerhalb liegt und je näher man dem Zentrum im touristischen Sinne kommt, desto ansprechender wird die Gegend.
Während wir die Treppen des Elephant Trunk Hills hochsteigen, erinnert die Kombination aus Hitze und Anstieg doch ein wenig an Seoul und den letzten Metern bevor man zu Hause ist. Die kurze Anstrengung hat sich aber gelohnt, von oben hat man eine super Aussicht. Das der Eintritt kostenlos ist, ist ein netter Bonus. Genauso bonus wie der Blick durch die großen Glasscheiben vom Pissoir direkt unter der obersten Aussichtsplattform. Wir laufen ein wenig auf dem Hügel herum und machen uns dann auf den Weg nach unten und steuern die zweite Sehenswürdigkeit an: die Sun and Moon Pagodas. Auf dem Weg dorthin schlagen wir uns ein wenig durch die Tourigruppen, gut was los hier, aber auch tatsächlich primär zwischen Elephant Trunk Hill und den Sun and Moon Pagodas wie wir später feststellen.
Die beiden Pagoden stehen in der Mitte von einem kleinen Teich der sich komplett umrunden lässt und leuchten im Dunkeln – so wie alles andere außenrum auch. Ein bisschen mehr dezente Beleuchtung hätte es auch getan, denn alles leuchtet in den buntesten Farben. Irgendwann ist es dunkel, die Nudelsuppen wurden verspeist und es geht zurück ins Hotel, denn Morgen gehts nach Yanshou.
Fotos wie immer ein wilder Mix aus iPhone, Fujifilm X-T5 und Pentax 17.
Tag 3 in Guilin: Erstmal nach Yangshuo
Woran merkt man das man u.a. älter wird? Genau, man bucht eine privat geführte Tagestour und schlägt sich nicht mit wahnwitzigen Busfahrten durch die Gegend. Los gehts um 08:00 Uhr, (Yangshuo)Kevin steht bereit. Ja, wieder Kevin, aber dieses Mal ein anderer Kevin. Kevin wird uns den Tag über zu verschiedenen Highlights fahren und uns abends in Yangzhou abgeben wo wir dann übernachten werden. Am nächsten Tag geht es dann irgendwie wieder zurück nach Guilin.
Der Plan sieht wie folgt aus:
- 8:00 Pickup (Guilin – Hotel TBC)
- Xian gong Hill
- Tea plantation
- Farmers Market
- Lunch
- Yulong area tour
- Fuli Bridge
- Bamboo to Jiuxian
- Hotel return (Yangshuo – Lisa’s)
- Lights Show (B2 seats) 7:30 show
Etwas anders als es der Plan vermuten lässt, geht es zuerst zum Farmers Market, leider ist aber heute kein Markttag. Ein bisschen was ist aber dennoch los. Auf dem Markt wird eigentlich alles verkauf und angeboten. Es gibt verschiedenstes Gemüse, Gebäck, die Möglichkeit sich die Haare schneiden zu lassen und Hunde ohne Haut. Tja, schwierig. Wir holen uns noch gedämpfte Teigtaschen und steigen wieder ins Auto, es geht weiter zum Xian Gong Hill! Bucht man die Photo-Tour, dann gehts den Xian Gong Hill schon zum Sonnenaufgang hoch, für uns ein wenig später, aber immer noch früh genug um einigermaßen nettes Licht zu haben. Leider ist es aber ziemlich diesig, sodass mit hübschen Licht nicht viel her ist, man kann sich aber gut vorstellen, wie es hier aussieht, wenn die Bedingungen stimmen. Kann man nicht ändern, weiter gehts. Als nächstes steht Tee auf dem Programm. Wir sind leider etwas spät dran, nicht heute, sondern im Jahr. Der initiale Plan ist selbst genügend gute Teeblätter zu pflücken, um dann anschließend eben diese zu rösten und als Tee aufzubrühen, aber wir bekommen nicht genügend zusammengeklaubt. Alles was aktuell an Blättern zu holen ist, ist schon ein wenig zu alt und trocken. Hat auch hier länger nicht geregnet. Am Ende rösten wir das bisschen Tee das wir gepflückt haben und trinken anderen, sehr guten Tee.
Das nächste Highlight wird angesteuert, die Fuli Bridge. Es ist immer spannend solch Social-Media-Highlights in natura zu sehen, denn so wie auf den Social-Media Fotos sieht es hier nur entfernt aus. Auf der Brücke stehen die ganze Zeit eine Menge Leute, vor der Brücke wurden orange leuchtende Ausflugsboote geparkt und irgendwie ist die Umgebung weniger beschaulich. Gelohnt hat es sich dennoch, denn auch wenn das Aussenrum nicht ganz der Erwartung entspricht, ist es dennoch eine sehr hübsch und vor allem alte Steinbrücke die in einem hohen Bogen den Fluss überquert. Gut 500 Jahre ist sie wohl alt. Es geht weiter, Kevin kutschiert uns nun zur Bambusfloßfahrt, was uns genau erwartet wissen wir nicht. Wie anfangs geschrieben, ist es das erste Mal, dass wir für den ganzen Tag einen private Guide haben und zum Glück macht Kevin das alles sehr gut und ist gesprächig genug, dass man sich unterhalten kann, aber nicht so gesprächig, dass man irgendwann nicht mehr kann. Auch seine Erklärungen etc. sind hilfreich und gut, man merkt, dass er in der Gegend aufgewachsen ist.
Angekommen bei den Bambusfloßen, stellt sich heraus, dass wir nicht einfach nur 20 Minuten auf einem kleinen Floß ein paar Meter schippern, sondern knapp 1h unterwegs sein werden. Das kann ja was werden. Immer zwei Leute teilen sich ein Floß und man wird ein wenig wie in Venedig von einem Gondolier Floßier per Stock den Fluß runter geschoben. Immer wieder gilt es kleine Flusstreppen zu überwinden, von der ersten mal angesehen, verläuft das problemlos. Die erste war im Vergleich zu den anderen Flusstreppen einfach etwas … nass, gut das es warm ist. Wir gondeln also langsam den Fluss herunter und parallel geht die Sonne langsam unter, nett. Nach etwas mehr als 1h Stunde entsteigen wir dem Floß und dem Wasser, keine Ahnung wie die Floßiere die Flöße mehrmals am Tag von A nach B bewegen, da muss einiges an Kraft in den Armen stecken.
Es geht zuerst zum Hotel, kurz Sachen abgeben und dann auch schon weiter, der Tag ist stramm getaktet. Wir haben uns dazu entschieden auch noch die Light Show „Sanjie Liu in Yangshou anzusehen (mehr Infos hier: klick). Die Show ist sehr beeindruckend, die Zuschauer nicht. Selten ein so unruhiges und nerviges Publikum irgendwo gesehen. Entweder wird laut miteinander gesprochen, telefoniert und das zweihunderbillionste Foto/Video geschossen. Gerne auch bei voller Bildschirmhelligkeit, sodass alle dahinter sitzenden auch ja nichts sehen können. Grüße an die Autos mit zu hohen Scheinwerfern… 15 Minuten vor Ende fangen dann auch immer mehr Leute an zu gehen. Hä? Keine Ahnung, sehr komisch. Applaus scheint übrigens keine chinesische Sache zu sein, denn es gibt quasi keinen. An der Show selbst kann das aber nicht gelegen haben.
Tag 4 in Guilin: Bisschen rumgucken
Eigentlich wollten wir per Fähre zurück nach Yangshuo fahren, aber mangels Wasser fahren die Fähren nur beladen nach Yangshuo, aber nicht beladen zurück. Wir greifen also wieder auf das bewährte DiDi zurück und sind nach etwas mehr als 1h Stunde Fahrt wieder in Guilin. Nach dem ziemlich aktiven Tag, gehen wir es heute ruhiger an und laufen am Nachmittag einfach ein wenig ziellos durch die Straßen und gucken mal was wir so finden. Zum Beispiel einen hübschen Tempel, eine autofreie Straße und ein nettes Café. Erfolgreich würde ich sagen. Viel mehr passiert nicht.
Tag 5 in Guilin: Ab nach Seoul
Zurück nach Seoul geht es per Flugzeug über Peking. Der Abflug-Flughafen in Guilin befindet sich teilweise noch in der Fertigstellung, sodass es für einen Flughafen insgesamt ziemlich leer und damit auch ganz entspannend ist. Beide Flüge verlaufen problemlos und plötzlich sind wir wieder in Seoul So schnell kann es gehen.
Schon irgendwie verrückt. Fliegt man aus DE nach China, dann fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt und kämpft auch schön gegen den Jetlag. Fliegt man aber aus SK nach China, dann fühlt sich alles nicht sooo anders an und bei einer Stunde Zeitverschiebung gibt es auch kein Jetlag. Praktisch!
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